Es gibt viele Menschen, die von sich sagen:
„ich bin völlig un-politisch; mit Politik habe ich nichts am Hut, das Ganze widert mich eher an, als dass es mich interessiert, hat ja alles sowieso keinen Zweck“ – usw., usw.
Klingt bekannt? Das haben Sie auch schon so oder ähnlich gehört oder gelesen? Ja, es gibt viele Menschen, die versuchen, dieses ganze Thema auszublenden und aus dem Lebensalltag heraus zu halten.
Wir wollen das überhaupt nicht bewerten oder gar verurteilen, denn:
Sind die Gründe dafür nicht natürlich und sehr verständlich?
Menschen, lebenslang frustriert von den üblichen Wahllügen, Tricksereien und Täuschungen, Vetternwirtschaft, Lobbyismus, Ämterpatronage, Parteienfilz und Geschenke an ein Bankenkartell und multinationale Konzerne auf Kosten der Allgemeinheit, des Volksvermögens ?
Ist es nicht nur verständlich, wenn das tiefe Ablehnung und auch Resignation auslöst?
Auch wenn Sie der Politik aus dem Wege gehen wollen – Sie können einfach nicht unpolitisch sein. Das geht überhaupt nicht, solange Sie irgendwie an dem Leben innerhalb der Gesellschaft teilnehmen, etwas kaufen, ein Konto haben, einer Tätigkeit nachgehen …
Jeder Einkauf stellt eine politische Entscheidung dar – ja auch dann, wenn es dem Verbraucher in dem Moment gar nicht bewusst ist, dass er gerade mit seinem Einkaufswagen und Geldbeutel „Politik gemacht“ hat.
Mit jedem Einkauf entscheiden Sie direkt, wem Sie Ihr Geld geben. Also welche Produkte und damit Hersteller Sie subventionieren.
Wo haben Sie Ihr Girokonto – welcher Bank leihen Sie Ihr Geld für (derzeit) Null-Komma-Nix ?
Mit den Zinsen für Staatsschulden zahlt die Regierung Jahr für Jahr schon rund 43 Milliarden-Euro an „Banken-Sozialhilfe“ aus der Steuerkasse. Müssen wir diese Banken unbedingt auch noch als Privatleute und Unternehmen freiwillig unterstützen?
Oder gibt es nicht wenigstens dazu Alternativen – zum Beispiel Banken, welche nach einem ethischen Kodex Geld nur in nachhaltige, vernünftige Unternehmungen investieren?
Drehen Sie es wie Sie es wollen: es geht kein Tag vorbei, ohne dass Sie – allein mit Ihren Käufen und Geld-Entscheidungen – wirksam Politik betrieben haben.
JA, auch dann, wenn Sie sich sonst keine Gedanken machen, Nachrichten ausblenden und auch noch nicht irgendwohin Ihr Kreuzchen auf irgendeinem dieser Wahlzettel machen …
Sie können gar nicht unpolitisch leben – Sie können die Fakten höchstens ignorieren, gleichgültig werden und sich selbst täuschen. Aber unpolitisch sein können Sie als Teil dieser Gesellschaft NICHT.
Also entscheiden Sie ab heute doch einfach immer ganz bewusst, was Sie beim Einkauf fördern – was und wen Sie mit Ihrem Geld unterstützen wollen. Das ist hoch-wirksame praktische Politik – Abstimmung mit dem Geldbeutel !
Denn mit dem Geldfluss treffen Sie das Nervenzentrum des Systems direkt
Es gibt auch keineswegs etwa zu wenige poitische Menschen. Im Gegenteil: eine echte Basis-Demokratie (Vorbild: Schweiz) braucht durchweg politische Menschen – aber keine politischen Parteien.
Sind nicht Parteien, welche sich in Form einer Parteien-Oligarchie den Staat längst zur Beute gemacht haben, nicht selbst ein massives Kern-Problem ?
Aber das ist ein anderes spannendes Thema in anderen Beiträgen (dort erfahren Sie auch warum die Gründung einer weiteren Partei so ziemlich das letzte ist, was man tun sollte, wenn man wirklich etwas verändern will …)